Trend – der verpackungsfreie Supermarkt
Einkaufen ohne Verpackungen

Einkaufen ohne Verpackung leicht gemacht

Viele Menschen fragen sich wie sie einen nachhaltigeren Lebensstil pflegen können, um somit ihren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern und die tägliche Müllproduktion ein klein wenig einzudämmen. Das Konzept der verpackungsfreien Supermärkte liegt derzeit voll im Trend und bietet eine Alternative zur verschwenderischen Plastikorgie bei Aldi und Co.

Natürlich verlangt ein solcher Einkauf ein gewisses Maß an Aufwand und eine kleine Umstellung der bisherigen Einkaufsgewohnheiten, aber es lohnt sich! Wir erklären euch die wichtigsten Fakten und Prinzipien hinter dem Hype.

Junge spielt auf Müllkippe
18
Verpackungsmüll in Deutschland pro Jahr
219
Jährlich weggeworfene Verpackungen je Einwohner
500
in jeder einzelnen Sekunde

Verpackungsfreier Supermarkt – Was steckt hinter dem Konzept?

Derzeit schießen kleine Supermärkte und Läden aus dem Boden, in denen zu einem Großteil auf herkömmliche Verpackungen und Produkte verzichtet wird. Doch woher kommt die Idee eigentlich und was ist der Mehrwert?

Als Konsequenz der „Zero Waste“ Bewegung, die ein ressourcensparendes Leben ohne unnötigen Müll appeliert, wird auch eine solche Lebensmittelbeschaffung notwendig. Die Lebensmittel werden folglich nicht in herkömmlichen Verpackungen verkauft, sondern in große Behälter, Gläser und Kartons gefüllt.

Dies spart Unmengen an Plastik und hat dabei noch den Vorteil, dass man immer nur die gewünschte Menge eines Produktes erwerben kann. Somit wird auch die Verschwendung von wertvollen Lebensmitteln eingedämmt.

Was kann ich in einem verpackungsfreien Supermarkt kaufen?

Die Auswahl kann natürlich nicht mit der Produktvielfalt eines hochmodernen Supermarktes mithalten. Die wichtigsten Grundnahrungsmittel und Kosmetikartikel sind aber ohne Weiteres erhältlich:

  • Trockene Lebensmittel wie Reis, Linsen, Quinoa, Nudeln und Cerealien
  • Öle, Essig und Säfte
  • Kosmetikprodukte
  • Bio-Reinigungsmittel
  • Süßwaren, Marmeladen und Aufstriche
  • Obst und Gemüse
  • Nüsse und Kerne
  • Mehl
  • Kaffee und Tee
Süßigkeiten in einem Einmachglas
Honig im Glas

Wie läuft der Einkauf ab?

Im Vergleich zum normalen Einkauf bei Rewe sollten im Vorfeld einige Vorbereitungen getroffen werden. Die überflüssigen Plastikverpackungen müssen durch Boxen, Flaschen oder Glasgefäße ersetzt werden. Diese bringt ihr am besten in ausreichender Zahl zum Einkauf mit. Die verpackungsfreien Läden bieten diese aber auch zum Kauf oder zur Miete an.

Im Laden angekommen können diese dann mit euren Lebensmitteln befüllt werden. Hierbei wird das Eigengewicht eurer Gefäße natürlich abgezogen, damit nicht zu viel bezahlt wird.

Nudeln und Reis werden dann aus den großen Spendern in eure kleineren Gefäße umgefüllt. Flüssigkeiten könnt ihr einfach in Glasflaschen abfüllen und Käse oder Eier werden in Papier eingewickelt und in mitgebrachten Kartons verstaut.

Wie steht es um die Haltbarkeit der Produkte?

Bei diesem offenen Konzept der Lebensmittelbeschaffung muss die Frage nach der Haltbarkeit der Produkte erlaubt sein. Die gekauften Lebensmittel werden schließlich nicht vakuumiert oder anderweitig in einzelne Verpackungsgrößen eingepackt, wie es im „normalen“ Supermarkt der Fall ist.

Ihr könnt natürlich sicher sein, dass alle Behälter und Filter regelmäßig gereinigt werden, da sich auch die Betreiber verpackungsfreier Läden an die hiesigen Hygienestandards halten müssen.

Daher sind auch nur leichte Einbußen in der Haltbarkeit hinzunehmen. Getrocknete Waren wie Nudeln oder Quinoa sind genauso lange zu verwenden wie es bei eingeschweisten Lebensmitteln der Fall wäre. Lediglich frische Waren wie Käse oder Tofu halten sich „geöffnet“ nicht ganz so lange. Dies ist aber auch an der Frischetheke nicht anders.

Im Laden ohne Verpackung kaufen

Zeit für ein Fazit – Lohnt sich der Aufwand?

Das Mitbringen und ständige Reinigen von Glasgefäßen klingt im ersten Moment nach einem großen Mehraufwand und einer ungewollten Umstellung der bisherigen Einkaufsgewohnheiten – doch dieser Schritt lohnt sich, denn der Effekt auf unsere Müllproduktion ist nicht zu vernachlässigen. Um diesen positiven Effekt zu verstärken und die CO2 Bilanz zu verbessern, setzen die Betreiber der verpackungsfreien Lebensmittelgeschäfte auf regionale Produkte, die keine langen Anfahrtswege benötigen. Bio ist hier selbstverständlich.

Wichtig ist aber, dass für die Anreise zum innovativen Supermarkt keine größeren Distanzen mit dem Auto gefahren werden. Dies verschlechtert die Umweltbilanz und lässt den Vorteil zum herkömmlichen Supermarkt schwinden.
Wenn es noch keine verpackungsfreien Läden in eurer Umgebung gibt, versucht doch öfters einmal auf dem lokalen Wochenmarkt einzukaufen. Auch hier könnt ihr Obst und Gemüse in Baumwollbeuteln verstauen und euch Öl in Glasflaschen abfüllen lassen und somit euren Beitrag für eine sauberere Umwelt leisten.

Eine fast vollständige Karte der verpackungsfreien Supermärkte im deutschsprachigen Raum findet ihr hier:

Was denkt ihr? Würdet ihr einen solchen Supermarkt einmal ausprobieren oder kauft ihr schon verpackungsfrei ein? Schreibt uns eure Erfahrungen gerne in den Kommentaren.

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